Rennbericht: 24H Zandvoort 2016

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Die Vorbereitung
Es war mal wieder soweit. Nach einer eher mittelmäßigen Vorbereitung, dank dem Wetter der letzten Wochen, wurden Donnerstag Abend die ersten Dinge gepackt, alles an den beiden Rädern kontrolliert und einen Plan für Freitag geschmiedet. Morgens arbeiten, dann nach Hause und packen, warten bis meine Freundin zuhause ist, den Wohnungsschlüssel bei meinen Eltern abgeben und dann mit dem hoch vollem Auto die drei Stunden bis Zandvoort zur niederländischen Küste fahren. Soweit so gut, gegen 20 Uhr waren wir dann nach einer angenehmen Fahrt, mit teilweise sehr starken Regenschauern auch angekommen und konnten anfangen unsere Box einzurichten. Kurz nachdem wir angefangen haben die ersten Sachen auszuladen kamen dann auch schon die anderen Fahrer aus unserem Team an.

Dieses Jahr durften wir mit zwei Vierer Teams und zwei Einzelfahrern für Rad am Ring an den Start gehen.
Ich war dabei wieder im zweiten der beiden Vierer Teams und bei uns ist immer ganz klar, dass wir keine Ambitionen zum Treppchen haben sondern einfach das fahren was für uns machbar ist.

Nachdem wir dann alles ausgepackt, die Feldbetten aufgestellt und noch ein wenig gegessen haben war es dann auch schon soweit uns ins Bett zu legen und versuchen so viel Schlaf wie möglich vor dem Rennen mitzunehmen.

Samstag morgen war dann erstmal entspannt. Alle haben ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt. Die verbleibenden Fahrer sind noch angekommen und haben sich eingerichtet. Insgesamt war es das Übliche. Es wurde ausgiebig gefrühstückt. Einen Bäcker haben wir in der Nähe leider vergebens gesucht. Dinge wurden von A nach B und wieder zurück geräumt. Rad Klamotten wurden angezogen. In der Zwischenzeit sind die Team Kapitäne zum Renn Briefing gegangen. Da ich diesen Job schon die letzten zwei Jahre übernommen hatte war ich diesmal nicht unglücklich das jemand anderes diesen doch recht langweiligen Job übernehmen wollte. Irgendwann war es dann aber tatsächlich soweit, dass alle zusammen auf die Einführungsrunde gegangen sind. Da das Wetter schon morgens nicht so klar war und es lange nach Regen aussah haben wir dann doch noch recht plötzlich entschieden mit auf die  Einführungsrunde zu gehen.
Die Einführungsrunde ist in Zandvoort immer eine schöne entspannte Sache. Alle Teams gehen mit allen Fahrern zusammen auf die Strecke. Da in Zandvoort eine Runde nur ca 4,3 Km hat gibt es hier eine schöne Möglichkeit auch zusammen mit dem Team ein paar Minuten auf dem Rad zu verbringen.

Das Rennen
Nach der Einführungsrunde geht es dann immer sehr schnell. Die Fahrer welche nicht starten bringen schnell ihre Räder in die Box und der Start Fahrer stellt sich zum Le-Mans Start auf. Alle Fahrer auf die rechte Seite der Strecke, die Räder auf die andere und wenn es dann los geht versuchen alle möglichst schnell, zumindest so schnell wie es Radschuhe mit Cleats drunter eben zulassen, zu ihren Rädern zu laufen und das Rennen zu eröffnen.
Da ich aber als vierter Fahrer eingeplant war hatte ich noch ungefähr drei Stunden Zeit bis das Rennen für mich losging. Also nochmal hoch in die Box, Essen, umziehen und hoffen, dass alles gut funktionieren wird. Mittlerweile sah das Wetter wieder etwas besser aus, nachdem es in der Nacht und am Morgen geregnet hat war es jetzt nur noch bewölkt. Nur der Wind wurde von Stunde zu Stunde stärker. Das wurde uns dann nach der ersten Stunde auch von unserem Start Fahrer bestätigt. Speziell auf der Zielgerade und einer langen gerade in der Mitte der Strecke herrschte starker Gegenwind. Nachdem Fahrer 2 und 3 ihre Stints gedreht hatten ging es dann auch bald für mich los. Runter aus der Box, nochmal alles am Rad checken und gründlich warm fahren. Der Fahrer vor mir hatte eine gute Gruppe bekommen und meine Aufgabe war es diese nach dem Wechsel wieder einzuholen um dann locker das Tempo mitfahren zu können.
Nach dem warm fahren dann also in die Wechselzone und warten. An dieser Stelle sollte ich noch kurz erwähnen, dass die Zeitnahme in Zandvoort immer über einen Transponder in einer Trinkflasche funktioniert. Also muss man beim Wechsel darauf achten, die richtige Flasche weiterzugeben.
Es musste aber so kommen wie es kam, unser Fahrer hatte nicht mehr daran gedacht und wollte mir direkt die falsche Flasche rüber geben. Leicht panisch, die Gruppe im Augenwinkel vorbeifahren sehend, macht ich ihm also dann klar, dass ich doch gerne die andere Flasche haben würde und dann ging es auch nach einer gefühlten Ewigkeit los für mich. Die Gruppe hatte in der Zeit natürlich nicht auf mich gewartet und so hieß es direkt das Loch, vielleicht 150 m, wieder zu schließen und die Gruppe einzuholen. Also raus auf die Strecke einmal in der sogenannten Tarzan Bucht beschleunigen, den Rückenwind auf der folgenden Gerade ausnutzen, dann in eine enge links kurve, in der man sich so in die Kurve legt, dass man glaubt jeden Moment mit dem Pedal auf den Asphalt zu kommen. Nach dieser Kurve kommen die beiden Highlights der Strecke, zwei aufeinander folgenden Dünen. Zwei größere Bodenwellen über die man am Anfang der 24H noch gefühlt rüber rollt, welche später aber sehr schmerzhaft sein können. Irgendwo kurz hinter den Dünen hatte ich die Gruppe dann endlich eingeholt. Die Beine wurden auch schon spürbar schwerer und freuten sich jetzt erstmal auf etwas Erholung im Windschatten. Die restlichen Runden des Stints waren recht unspektakulär ich bin dann einige Runden mit der Gruppe gefahren und habe mich dann nach ungefähr einer Stunde auswechseln lassen.

Die nächsten Stunden waren dann geprägt vom ständigen Blick auf die Strecke. Das andere unserer beiden 4er Teams war noch sehr gut im Rennen mit an der Spitze, wir hatten die ersten Runden verloren aber bei uns ging es ja auch zum Glück nicht um eine bestimmte Position.
Die Pausen sind bei einem 4er Team relativ entspannt. Man hat ungefähr drei Stunden Zeit um sich etwas auszuruhen, genügend zu Essen (ganz wichtig!) und sich danach wieder fertig zu machen.
Wir konnten immer wieder einige Zeit in den großen Gruppen mitfahren, leider hatten wir oft aber auch keine Gruppe und mussten uns alleine gegen den Wind schlagen, was sehr viel Zeit und noch mehr Kraft kostet.

Mein erster Nacht Einsatz war um ca 23:30 und für mich mein absoluter Tiefpunkt im Rennen. Eigentlich hatte ich vor möglichst lange zu fahren damit die anderen etwas mehr Pause zur Verfügung haben. Ich bekam aber keine Gruppe und fand auch sonst kaum Fahrer mit denen ich zusammen fahren konnte. Letztlich war ich aber immer noch so schnell, dass mich auch die große Gruppe erst nach ungefähr 50 Minuten eingeholt hatte und da  waren meine Beine dann schon so Platt das ich da nicht mehr mitfahren konnte. Da die Rundenzeiten immer weiter nach oben gingen lies ich mich dann doch auswechseln und hoffen, dass der nächste Fahrer mehr Glück mit der Gruppe hat.

Der zweite meiner Nacht Einsätze war eigentlich schon nicht mehr in der Nacht sondern eher am Anfang der Dämmerung. Am Anfang brauchte ich das Licht noch aber gegen Ende war es vollkommen Nutzlos. Der Stint lief dann auch deutlich besser als der davor. Nicht nur das ich diesmal eine funktionierende Gruppe gefunden hatte ist es immer wieder ein sehr gutes Gefühl nach der langen Nacht eines 24h Rennens morgens in die Dämmerung zu fahren und zu sehen wie wieder alles hell wird und auch generell wieder mehr Leben auf und um die Strecke zu sehen ist. Das Wetter war über Nacht nicht unbedingt besser geworden. Immer wieder gab es kurze Regenschauer und weiterhin starken Wind jetzt am Morgen aber konnte man langsam sehen, dass es besser wird. Nach dem ich dann die Flasche an den nächsten Fahrer übergeben hatte wurde in der Box besprochen wie die letzten Stunden aussehen würden.
Wir hatten uns einige Möglichkeiten überlegt uns aber dann dafür entschieden weiter bei ca 60 Minuten pro Stint zu bleiben, einfach aus dem Grund da wir alle nicht mehr so wahnsinnig viel Lust hatten und das bedeutete, dass weniger Wechsel übrig waren. Für mich bedeutete das, dass ich noch genau einen Einsatz hatte und danach fertig war.

Der letzte Stint war dann nochmal erwartet hart. Ich konnte recht lange mit der großen Führungsgruppe fahren. In den flachen Abschnitten bin ich immer ohne größere Anstrengung nach vorne gefahren damit ich auf den, mittlerweile sehr schmerzhaften, Dünen einige Positionen verlieren konnte ohne den Anschluss an die Gruppe zu verlieren. Irgendwann spürte ich dann das meine Beine das Tempo trotzdem nicht mehr lange mitmachen würden und ich hab mit dem Fahrer aus Team 1 abgesprochen, dass wir den Wechsel zusammen machen würden. Geplant war, dass wir noch drei Runden zusammen in der Gruppe bleiben um dann am Ende in der letzten Kurve vorne aus dem Feld zu gehen um den folgenden Fahrern den Weg zur Gruppe zu vereinfachen.
Kurz danach kam aber alles anders. Vor mir ließ jemand einige Meter zwischen sich und die Gruppe entstehen und fuhr wieder ran. Ich war dann kurz im vollen Gegenwind und hab vielleicht eine Sekunde zu spät reagiert und hatte keine Chance mehr an die Gruppe ranzukommen. Wenige Meter reichten schon in Verbindung mit den ziemlich leeren Beinen aus um mich also aus dem Feld fallen zu lassen.
Die letzten Runden waren dann entsprechen hart und langsam aber irgendwann konnte ich dann endlich wechseln und war fertig. Also nach oben in die Box, etwas ausruhen und dann zu einer schönen heißen Dusche.

Kurz später war das Rennen dann auch durch. Wir sind auf einem guten 15.ten Platz gelandet und alle insgesamt sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Team 1 hatte leider einen Angriff aus der Führungsgruppe verpasst und landete letztendlich in der Top 10. Unsere beiden Einzelstarter haben sich extrem gut gehalten, als wir nach den ersten paar Stunden das Tempo kaum glauben konnten und gedacht hatten die beiden würden noch irgendwann einbrechen landeten sie am Ende auf Platz 1 und 2.

Nachdem wir alle zusammen noch eine letzte Runde gefahren sind, ging es dann ans packen und nach Hause fahren, was nach einem 24h Rennen und ungefähr einer Stunde Schlaf in der Nacht auch nochmal eine ordentliche Aufgabe ist.

Schlussendlich will ich diesen Platz hier wieder nutzen um einen riesen Dank an das Team Rad am Ring auszurichten dafür das wir jetzt zum dritten mal als Team 2 starten durften und ein anstrengendes aber sehr schönes Wochenende in Zandvoort verbringen konnten. Außerdem natürlich noch einen riesen Dank an unsere Boxencrew Jan-Philipp, Pia und Tanja! Jan Philipp und Pia haben sich darauf konzentriert uns mit allem zu versorgen was wir so gebraucht haben, während Tanja sich nahezu die vollen 24h an der Strecke darum gekümmert hat, dass alle Fahrer zur richtigen Zeit fertig in der Wechselzone stehen.

 

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Ausblick 2016

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Um meine Pläne für 2016 verstehen zu können will ich erstmal einen Blick zurück auf 2015 geben. Ein absolut wichtiges, wenn nicht sogar das wichtigste Jahr bisher, in meinem Leben. Es ging los mit dem Abschluss meiner Ausbildung als Fachinformatiker, ging dann weiter mit dem daraus folgenden Job wechsel und endete mit dem Zusammenziehen mit meiner Freundin.

Zwischendurch bin ich letztes Jahr trotzdem noch ein wenig zum Radfahren gekommen. Insgesamt ca 3400km. Für die meisten ist das nicht viel. Für mich ist das zumindest für das Jahr angemessen, da die Schwerpunkte anders verteilt waren. Trotzdem muss ich für mich rückblickend sagen, dass es auch sportlich für mich ein großes Jahr war. Die wenige Trainingszeit konnte ich sehr effizient nutzen und deswegen trotzdem meine Ziele erreichen. Das ging los mit dem Rennen in Hockenheim wo ich mein 200 Km Ziel erreicht habe und ging dann weiter mit den 24h Rennen in Zandvoort und danach der verregneten Eifel. Zum Schluss stand dann noch die Ardennen-Achterbahn in Spa an, welche ich leider nicht mit guten Erinnerungen verbinden kann, da es mir generell an dem Tag sehr schlecht ging. Zusammengefasst war 2015 ein Jahr in dem ich für mich die ersten richtigen Langstrecken-Erfahrungen machen konnte.

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Jetzt aber zum eigentlichen Thema. 2016 wird davon geprägt sein, weiter in Richtung Langstrecke zu arbeiten. Das bedeutet ich werde mir wieder Strecken und Rennen zusammenstellen bei denen ich möglicht viele Kilometer sammeln muss. Hockenheim findet dieses Jahr leider nicht statt aber als Ausgleich wäre vielleicht Bonn-Eupen-Bonn eine neue Herausforderung und auch deswegen von Interesse weil es dort bestimmt eine vollkommen andere Atmosphäre gibt als bei den Veranstaltungen die ich bisher gefahren bin.

Rad am Ring steht auch wieder ganz fest in meinem Terminplan. Ziel wird es dieses Jahr die Top 10 in der Altersklasse zu erreichen, nachdem wir diese letztes Jahr um eine lächerliche Runde verpasst haben. Gerne würde ich mir auch mal Rund um Köln ansehen und dann gegen Ende der Saison begleiche ich vielleicht noch meine Rechnung mit der En-Rouge in Spa.
Ganz aktuell sieht es so aus, dass ich mit dem Training wieder angefangen habe. Ich wechsel dabei zwischen Spinning und Zwift. Neben dem Beruf & Haushalt komme ich zwar zu weniger Training als ich gerne hätte aber das was schon immer für mich gilt: Ich fahre dann und das was mir Spaß macht. Ich muss damit kein Geld verdienen oder irgendwelche Rennen gewinnen. Mir geht es einfach nur darum Spaß zu haben.

Zusammenfassend versuche ich 2016 wieder Langstrecke zu fahren und immer größere Ziele zu erreichen.

Circuit Cycling Hockenheim 2015 (10H Rennen)

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Was ein Wochenende! Ich fange am besten ganz vorne an.

Donnerstag – Europapark
Das Wochenende ging erstmal nicht so Rad-typisch los denn wir haben die Chance genutzt (…wenn man schonmal da unten in Deutschland ist) und sind Donnerstags um 5 Uhr schon mit dem Auto los um in den Europapark zu gehen. Die vier Stunden Autofahrt vergingen fast wie im Flug und kurz nach 10 waren wir dann pünktlich vor Ort in Rust, haben unsere Eintrittskarten abgeholt und sind ohne weitere Umwege direkt in den Park gegangen.
Auch wenn es im Park voller war als geplant, denn was wir nicht wussten war, dass nebenan in Frankreich Feiertag ist. Trotzdem waren die Wartezeiten soweit ok und mit ca. 30 Minuten mussten wir, direkt morgens, beim Silverstar am längsten anstehen. Fast egal wie lange man warten muss; Erste Reihe im Silverstar ist es einfach wert. Weiter ging es dann durch den Park und seitdem wir Ingress spielen haben wir während den Wartezeiten eigentlich auch immer was zu tun.
Leider war der Tag dann gefühlt viel zu früh zu Ende und wir haben dann unsere Blockhütte im Park eigenen Camp Resort bezogen. Als soweit alles für die Nacht, aus dem viel zu vollem Kofferraum gesucht war, sind wir noch eine Runde um den See gelaufen und haben die abendliche Atmosphäre dort genossen.

Freitag – Straßbourg & Aufbauen am Ring
Am Freitag sind wir früh aufgestanden, waren kurz duschen und sind nach dem Frühstück direkt los Richtung Frankreich. Ein Parkhaus in Straßbourg war einfach zu finden, an der Altstadt (welche eigentlich unser Ziel war) sind wir ganz genau vorbei gelaufen und da wir keinen anderen Anhaltspunkt hatten sind wir dann bis zum Europäischen Parlament gegangen. Dort haben wir dann zwei nette Herren getroffen welche wir direkt auf Englisch angesprochen haben um zu erfahren wie man denn zur Altstadt kommt und was „Flammkuchen“ auf Französisch heißen würde. Ja, mein Schul-Französisch ist schon einige Jahre her und ziemlich eingerostet. Nach etwas schwierig zu verstehenden englischen Sätzen haben wir dann mitbekommen, dass die beiden auch aus Deutschland kommen und wir ja viel einfacher auf Deutsch reden können. Schnell haben wir dann erkannt das wir ganz genau an unserem eigentlichen Ziel vorbei gelaufen sind und wir nun noch einige Kilometer Fußmarsch zurück zur Altstadt haben. Die Touristen-Schiffe fuhren leider nicht an diesem Tag. Endlich in der Altstadt angekommen haben wir recht schnell ein kleines Restaurant gefunden und uns dort mit Flammkuchen vollgeschlagen. Kann ich jedenfalls nur empfehlen wenn man schonmal dort ist.
Danach sind wir wieder zurück zum Auto und sind die restlichen 1 1/2 Stunden bis Hockenheim gefahren. Dort angekommen hatte unser Navi etwas Probleme uns zur richtigen Einfahrt zu leiten. Als wir die dann aber auch gefunden haben hat Philipp auch schon auf uns gewartet und wir konnten zusammen auf das Gelände fahren.
Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen eine kleine Besichtigungsrunde auf dem Ring mit dem Auto zu fahren bevor wir dann bei unserer Parzelle angehalten haben und unser Zelt aufgebaut haben.
Da die anderen bekannten Gesichter vom Team Rad am Ring leider noch nicht vor Ort waren haben wir dann noch gegrillt und sind dann auch recht früh ins Bett gegangen, immerhin wussten wir schon das die 10H anstrengend werden würden.

Samstag – Race-Day
Jetzt aber zum eigentlichen Rennen. Ich bin genauso wie Philipp für das 10H-Rennen als Einzelstarter gemeldet. Wegen dem Abschluss meiner Ausbildung war das Training jedoch nicht gerade optimal und mit nur 800km in den Beinen ging es an den Start. Das erklärte Ziel war es 200km zu fahren.
Pünktlich ging es zur Fahrerbesprechung in der überraschenderweise gesagt wurde, dass Lenkeraufsätze nun doch erlaubt sind (hätte ich das mal früher gewusst…) und anschließend zum Start. Dort warteten dann auch endlich das Team Rad am Ring auf uns.
Start!
Der 4km Rundkurs selbst ist recht einfach zu fahren, es gibt lediglich eine 180 Grad Kurve die aber auch nicht besonders schwer ist, da die Rennstrecke sehr breit ist. Höhenmeter gab es auch fast keine dafür aber Wind. Viel Wind. Während die erste Hälfte der Runde locker gefahren werden konnte war die zweite Hälfte richtig schwer, besonders wenn man gerade alleine unterwegs war. 25km/h auf dem Tacho zu halten war nicht immer einfach.
Die ersten Runden habe ich mich dann erstmal nicht geschont und habe einfach Spaß gehabt und bin im Feld mitgefahren. Als ich dann meine Regenjacke anziehen musste war das Feld leider weg und ich war erstmal auf mich alleine gestellt. Ein guter Zeitpunkt den Schnitt dem eigenen Puls anzupassen und einen eigenen Rhythmus zu finden. Zwischenzeitlich bin ich dann immer mit Philipp oder anderen Gruppen gefahren. Die ersten 70km vergingen dann auch wie im Flug, 70km ist immerhin eine Distanz die ich gewohnt bin und locker fahren kann. Danach wurde es dann immer schwerer so, dass ich mir den Plan entworfen habe als erstes 100km und anschließend mit Pausen dazwischen zweimal 50km zu fahren.


Gesagt, getan. Nach den ersten 100km bin ich dann raus. Philipp der zuerst noch meinte 40km mehr zu fahren ist dann nach einer Runde mehr auch zum Zelt gekommen. Also der ideale Zeitpunkt sich zu besprechen, etwas zu essen und die Beine wieder locker zu machen.
Die anschließenden 50km waren dann schon deutlich schwerer als die ersten 100. Der Wind machte mir oft schwer zu schaffen und ich musste mich auf den letzten 20km dieses Abschnitts immer wieder Motivieren dran zu bleiben, Gruppen zu nehmen und meinen angepeilten Puls zu halten.
Danach diesmal eine etwas kürzere Pause als beim ersten mal und wieder zurück ins Rennen.
Jetzt habe ich direkt die Anzeige meines Tacho umgeschaltet um nicht zu sehen wann ich die 200er Grenze erreiche. Ich denke ich wäre nach den 200km sonst keinen Meter weiter gefahren. Ab jetzt war das Rennen richtig hart für mich. Ich wusste zwar das ich mein Ziel sehr wahrscheinlich erreichen werde aber ich wollte mehr und mich die letzten zwei Stunden nicht mehr schonen. Deswegen bin ich immer wieder Gruppen mitgefahren, nicht mehr auf den Puls geachtet, Kopf runter, schmerzen wegdenken und einfach nur noch fahren. War zwar sehr schmerzhaft aber genial. Zum ersten mal habe ich es wirklich geschafft meinen Kopf ruhig zu stellen und trotz der schweren Beine immer wieder das Tempo, zumindest für meine Verhältnisse, hoch zu halten und Gruppen mitzufahren. Bei kleinen Durchhängern zwischendurch kam eigentlich immer jemand vorbei der mich Motivieren konnte oder bei dem ich mitfahren konnte.
In den letzten 10 Minuten hatte ich dann noch das Glück, dass ich die Gruppe erwischt habe mit denen auch die meisten vom Team Rad am Ring unterwegs waren. So konnten die mich nochmal richtig Motivieren die letzten zwei Runden das Tempo hoch zuhalten und bei dieser schnellen Gruppe mitfahren zu können.
Kurz darauf war es dann aber endlich soweit. Die Zielflagge war erreicht und beim Blick auf den Tacho standen dort 210km.
Für mich ein absolut gutes Ergebnis. Philipp hatte etwas weniger Pause gemacht und am Ende ca 240km absolviert.

Abschließend war es hart, lang aber sehr genial. Nächstes Jahr werde ich vielleicht versuchen die 10H wirklich am Stück durch zufahren.

Strava Aktivität

Back on the road

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Es geht wieder los! Nachdem mein Training nach dem letzten Event im letzten Jahr doch ziemlich eingeschlafen ist habe ich pünktlich zum Anfang des neuen Jahres wieder angefangen die ersten Kilometer zu sammeln. Angefangen mit einigen lockeren Läufen habe ich den Rhythmus wieder gefunden und bin wieder regelmäßig draußen. Teilweise zum laufen und teilweise auf dem Rad.

Schon vor einigen Wochen habe ich ganz still und heimlich hier auf dem Blog meine Saisonplanung veröffentlicht. Anfangen werde ich mit einem oder zwei Halbmarathonläufen (je nach Form). Viel laufen möchte ich dieses Jahr trotzdem nicht im Training und mich mehr aufs Rennrad konzentrieren, da mein erstes A-Event das 10H-Rennen am Hockenheimring sein wird.
Hier will ich zum ersten mal testen wie ich mit dem Thema Langstrecke zurecht komme und mich einfach nur darauf konzentrieren möglichst lange im Sattel zu bleiben. Als Vorbereitung darauf habe ich mir vorgenommen mich Schrittweise an diese Dauer heranzutasten. Also Angefangen bei 3 Stunden dann 5 Stunden und auch einmal 7,5 Stunden.

CircuitCyclingHochkenheimring
CircuitCyclingHochkenheimring

Einen Monat später werde ich dann bei Rund um Köln starten. Dort werde ich mich an der 127km Runde versuchen, welche wohl nach dem hoffentlich erfolgreichem 10H Rennen absolut machbar sein sollte ohne mich speziell Vorbereiten zu müssen. Der einzige Unterschied sollte hier sein, dass ich nach den langen und eher flachen Trainingseinheiten für Hockenheim vermehrt Höhenmeter im Training sammeln werde.

RundUmKöln
RundUmKöln

Abschließend kommt dann wieder Rad am Ring an dem wir nach unserem 2er-Team Debüt im letzten Jahr jetzt unsere Leistung verbessern wollen. Aus den Fehlern im letzten Jahr werden wir hoffentlich die richtigen Schlüsse ziehen um dieses Jahr dann komplett durchfahren zu können. Dies wird dann meine insgesamt 6.te Teilnahme bei RaR. Die Vorbereitung hier sollte dann etwas von den beiden vorhergehenden Events haben. Die Ausdauer-Fähigkeiten vom 10H Rennen kombiniert mit noch mehr Berghärte als bei Rund um Köln.

RadAmRing
RadAmRing

Wie ihr seht habe ich mir wieder einiges vorgenommen und ich versuche mich von Jahr zu Jahr zu steigern und immer wieder neue Herausforderungen zu suchen.
Abseits von den Events selbst freue ich mich natürlich auch wieder darauf viele bekannte Gesichter zu treffen und auch hoffentlich viele und schöne Trainings Kilometer zu erfahren.